Lange ist es her seit dem letzten Eintrag. Das
Felsklettern rückte in den Hintergrund und viel Geduld war gefragt. Drei Monate an Plastikgriffen und 1600 Züge am
Campusboard sind genug. Nun sehne ich mich wieder nach Kalkfelsen und langen
Tagen an der frischen Luft. Doch wohin soll es über die Osterferien gehen?
Wiederum nach St. Léger? Dem Strom nach
Spanien folgen? Oder doch Kalymnos besuchen?
Was Neues soll es sein. Abseits der Massen und
ohne Erwartungen.
Als Feriendestination ist Kroatien nicht
wirklich ein Geheimtipp. Aber dass es seit einiger Zeit nahe der slowenischen
Grenze in Istrien auch interessante Kletterfelsen gibt ist mir neu. Die wenigen
Bilder im Internet zeigen guten und vielfältigen Fels.
Ein weiterer Reisecheck von Michelle und mir.
Wie lebt es sich in Kroatien und wo finden sich die schönsten Routen? Während
zwei Wochen suchen und finden wir viel Schönes.
Wir verweilen in Roc (sage „Rosch“) in einem
kleinen Studio. Dort treffen wir auf äusserst freundliche Leute welche trotz
der Sprachbarriere mit uns zu kommunizieren versuchen. Das Leben scheint
einfach und einiges langsamer als im hektischen Alltag bei uns.
Unsere Terasse in Roc |
Stadtleben
Die alten Dörfer liegen auf den Hügeln.
Deshalb muss jeweils eine kleine und kurvige Strasse passiert werden um ins
Zentrum zu kommen. Nacheinander besuchen wir die umliegenden Dörfer und Orte.
Kotli: Alte Wassermühle, Feriensiedlung in
Steinhäusern.
Hum: Die kleinste Stadt der Welt, hübsch,
sympathische Konoba (Restaurant), Schnapsladen.
Buzet: Das Zentrum für Einkauf, mehrere
Konobas, Plodine.
Motovun: Touristendorf mit Preisaufschlag,
Aussicht.
Groznjan: Künstlerdorf, Stil, Olivenbäume,
Touristenaufschlag im Konoba.
Alte Mühle in Kotli |
Ausflug nach Hum mit Velo |
Abendstimmung in Groznjan |
Strandleben
Auch das Meer besuchten wir. Der Ausflug nach
Opatija war entäuschend. Hingegen gefiel das hübsche Novigrad. Vor allem die
schöne Strandpromenade lädt zum verweilen ein.
Novigrad |
Hafen in Novigrad |
Kletterleben
Die vielfältigen Gebiete um Buzet in einer
kurzen Übersicht.
Kompanj,
ein wenig Raco de les Espadelles...
Sonne, Aussicht, Hunde und Wohnmobile.
Im Sektor Katz finden sich Routen ab dem 6ten
Grad in gutem Jurakalk. Dementsprechend anspruchsvoll sind diese und eine gute
Fusstechnik ist gefragt.
Hund: Vielseitig und anspruchsvoll. Der erfolgreiche
Rotpunkt ist der Saisonstart für M.
Links davon befindet sich der Sektor
Beastiequeen mit schwierigeren Routen. Dort finde ich Tolle Kletterei in bestem
Fels.
Yogi-Line: 30m Ausdauerkletterei in bestem
wasserzerfressenen Kalk, I like! A. im erfolgreichen Onsight-Versuch zum
Sonnenuntergang.
Realitätsverlust: Kräftige Stelle an
Sinterfahne und ein Ceuse-würdiges-Finish! Für A. im zweiten Go ein Genuss.
Rainini: Maximalkraftausdauer an feinen
Zangen, anspruchsvoll und schön! Mit müden Fingern klettert A. im letzten
Versuch des Tages und Geschrei zum Top.
Aussicht in Kompanj |
Buzetski kanjon Pengari,
ein wenig Rodellar...
Nasse Füsse, Henkel, Sinter und lauschiges
Ambiente.
Die Kletterei ist athletisch, steil und bietet
viele Tritte. Wir mögen den Stil und haben Freude. Das abschliessende Bad im
Bach gehört dazu.
Silent is golden: 35m Ausdauerkletterei in
griffigem Kalk, yeah! Für M. zum einwärmen locker Onsight an der prallen Sonne.
Mara: 30m spassige Henkelkletterei. A.
geniesst den Monkey-Style zum einwärmen im Onsight.
Too late: Spassiger Sprung, toll und „un peu
cadeau“. Der Onsight-Versuch vergibt A. knapp und geniesst die Züge nochmals im
zweiten Go.
Buzetski kanjon Befana,
ein wenig Balme de
Yenne...
Grottenvegetation, Staub, Riesensinter, Laktat
und Kniekontakt.
In diesem schattigen Sektor ist es an den nun
warmen Tagen angenehmer. Der Ort gefällt uns und die kräftigen Züge machen
Spass.
Joker: Abgefahrene Moves an sinterstrukturen.
Der erfolgreiche Rotpunkt von M. ist ein Erfolg.
Lap dance: 35m Marathon mit kräftiger Crux. Da
fühlt sich A. wohl und zieht im zweiten Go bis zum Top.
Pandora,
die lokale Spezialität...
Verloren, ausgesetzt, steil, Vogelwohnung und
Wasserfall.
Ein schöner Ort zum verweilen und um
waghalsige Mauerseglern zu beobachten. Um die Kuppel zu überwinden müssen kräftige
Boulderstellen geklettert werden. Athletisch und spektakulär ziehen die Routen
durch den Überhang.
Neytiri: Die Touristenroute, ansprechend und
zugänglich. Im zweiten Go holt sich A. das Souvenir.
Avatar: Die Schauroute mit dramatischem
Finish. Im zweiten Rotpunktversuch zieht A. im Nieselregen zum Top.
Pandora macht müde Arme... |
Ausgesetztes Ambiente... |
Lokale Gastronomie
Zentralistrien ist geprägt von einfacher und
üppiger Küche. Um die Portionen zu vertragen braucht es einen anstrengenden
Klettertag in Pandora sowie ein unempfindlicher Magen. Viel Schweinefleisch in
verschiedenen Zubereitungen, Kartoffeln, Teigwaren und Fasnachtsgebäck wird in den Konobas serviert. Dazu läuft gerne kroatische Schlagermusik. Eigentlich wie bei uns im Emmental oder vielleicht in Bayern. Nach dem Essen
gehört dann der Mistelschnaps dazu und wird gerne zur Degustation eingeschenkt.
Fazit
Wir kommen wieder!
Um die vielen schönen Routen zu versuchen...
Ein einfaches Leben zu geniessen …
Balabala zu sein...
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