Sonntag, 23. September 2012

The dark side of the wall


Die dunkle Seite des Mondes. Ein Album welches die Rockgeschichte prägte. Einzigartig und komplett präsentiert sich diese Platte. Die dunkle Seite der Wand wird eine ganz andere Rockgeschichte beeinflussen...

Meine Suche nach schweren Zügen schien sich herumzusprechen. Deshalb folgte ich der Einladung von Julien Z. eines seiner Projekte zu versuchen. Ein wenig skeptisch war ich, da es sich um glatte Wandkletterei handeln soll. Doch ich war bereit für einen Versuch. Denn zu diesem Zeitpunkt fehlten mir irgendwie auch geeignete Projekte für den bald kommenden Herbst.

Ich wünsche du wärst hier...
...und da war es...

Juli 2012. Ich stehe im Schatten dieser grauen Mauer. Die dunkle Seite der Wand. Ein Name welcher treffender nicht sein könnte. Die Oberfläche gleicht einer Mondlandschaft. Vom ersten Moment an war ich fasziniert und der ruhige Ort verstärkte die positiven Gefühle. Das gleichnamige Projekt zieht gerade hoch. Von eindrücklicher Ästhetik. Ein Liebhaberstück.

The wall
"La face cachée du mur"

Komplexe Zugabfolgen, millimetergenaue Fusspositionen und keine Ruhepunkte. Um die rund zwanzig Meter sturzfrei durchzusteigen bedarf es eines perfekten Auftrittes.  Weiter sind kühle Temperaturen von Vorteil um die seichten Zangen zu halten. Spätestens beim letzten Haken werden dann die Nerven derart strapaziert, dass der koordinativ äusserst anspruchsvolle Zug in ein Loch zur Lotterie werden kann.

Heute stand ich im Sektor Pink Floyd in Soulce. Der Nebel klebte noch im Tal. Geduldig wartete ich auf trockene Luft. Es war bereits der achte Tag in der Route und die Sehnsucht den Umlenker zu klippen viel zu gross. Dann gelang es mir das Album fehlerfrei abzuspulen. Die Freude war riesig dieses Meisterwerk zu beenden.







„La face cachée du mur“ ist der wohl schönste Flecken Fels im näheren Umkreis. Die Route bietet ein einzigartiges Repertoire an Zügen. Persönlich gesehen ist diese Erstbegehung meine schwerste Wandkletterei. Ein erster Vorschlag dürfte im Bereich 8b+ liegen. Ein riesiger Dank an den Erschliesser und Pionier Julien Z.



Andy in "la face cachée du mur"


Für neugierige Astronauten gibt es auf der Website von Nicolas Z. alle notwendigen Informationen: Soulce

Eine weitere Perle ist die Route „un grand jour pour la liberté“ aka die Steulet-Route. Der Meister hat es auch schon hierher verschlagen. Für die Trad-Fans gibt es den wunderschönen Riss „lésions cérébrales“ ganz ohne Metall. Bei der Einzelstelle von „les espaces vides“ sei Vorsicht geboten. Die Bewertung geht in die Kategorie lokale Tiefstaplerei. Die Wand befindet sich im Wandel und einige Projekte stehen noch aus. Bei Interesse am besten bei den Verantwortlichen nachfragen.


Tom zieht "un grand jour pour la liberté"