Montag, 21. Mai 2012

Frankenjura Roadshow 2012

Vom 17 bis 20 Mai hatte DMM zum Testevent aufgerufen. Stationiert auf dem legendären Eichler Camping im Trubachtal. Für Tabea und Andy vom Swiss Team war dies die erste Möglichkeit mit der DMM-Crew in Kontakt zu kommen. Mit dabei natürlich Albert.

Am Mittwoch begann die Reise in Lenzburg und endete erst mit der Ankunft um 1.15 auf dem Eichler Camping. Die Temperaturangabe hatte etwa eine ähnlich tiefe Zahl. Müde von der verzögerten Reisezeit schliefen wir schon bald.

Tag I
Donnerstags morgen erwartete uns blauer Himmel und ein deftiges Eichler Frühstück. Dabei treffen wir auf das DMM Team aus England und Deutschland. Nun mussten wir zur Sklavenarbeit antreten und beim gemütlichen Fachsimplen Schlüsselanhänger zusammenstellen. Eine Attraktion bildete der Testapparat um Karabiner in Stücke zu reissen. Dafür waren mindestens 2.5 Tonnen notwendig. Wer kann da noch an der Qualität zweifeln?

Am Mittag konnten wir dann ein erstes Mal zu den Felsen aufbrechen und dabei auf die Geheimtipps der Locals zählen. Einen ersten Halt machten wir bei der Burg Rabenstein. Neben abgeschlagenen Bolts die vom Konflikt mit einem wütenden Bauern zeugen, gab es schöne Routen um sich an den Frankenstil zu gewöhnen. Die Boulderspezialistin Tabea hängte noch eine Route an und flashte souverän eine 9 (7c). Über einen Trampelpfad wechselten wir dann zur Neumühle. Da der Weg nicht ganz einfach zu finden war, legten wir für die später eintreffenden Freunde DMM-Pfeile aus Tannenzapfen. Die schönste Route an diesem Felsen scheint „witchcraft" zu sein und verlangt mit dem Grad 10- (8a+) schon etwas mehr an Engagement. Zu fünft versuchten wir uns an dieser und feuerten uns regelrecht durch die kräftigen Züge. Schliesslich gelang mir im dritten Versuch den Stand einzuhängen. Nun wechselten wir wieder zurück um den Rest der Truppe zu besuchen. Dort versuchten sich Tabea und Alexandra an der Route „microchips" 9+ (7c+). Den Abend verbrachten wir später in der Held-Brauerei wo es neben dem guten Bier vor allem einfache Landeskost gab.

tabea in "microchips"

alexandra in "microchips"

Tag II
Allmählich steigen die Temperaturen und wir genossen einen ganz normalen Campingmorgen. Heute stand eine Filmsession mit dem Swiss Team auf dem Programm. Dafür besuchten wir trotz wärmender Sonne die südseitige Bärenschlucht. Wegen Filmzwecken entschied ich mich für das ausladende Dach von „skywalk" 10- (8a+). Etliche Versuche an der Sonne forderten ihren Tribut weshalb mir der Durchstieg leider nicht gelang. Nervenstärker zeigte sich Tabea und kletterte vor laufender Kamera die Route „rauchende bolts" 9 (7c). Schon bald ist die Abendsonne untergegangen und wir sind erst spät und müde in die DMM Hütte eingekehrt.

oli in "skywalk"

Tag III
Die frischere Luft und der morgendliche Schatten nutzten wir heute um die boulderlastigen Routen der Pornowand zu probieren. Hoher Anklang fand „MiDiDu" 9 (7c). So gab es beinahe flashs, flashs, rote Punkte und knapp gescheiterte. Alexandra versuchte sich in einer technisch äusserst anspruchsvollen 11- (8c) und ich in „schnulleralarm" 10 (8b).

andy in "mididu"


andy in "schnulleralarm"

Nächste Station war in Gössweinstein bei Kaffe, Glace und Käsekuchen. Mampf! Ordentlich gestärkt ging es weiter an die gleichnamigen Wände. Klassiker wie der „sautanz" befinden sich hier. Die Hauptwand wurde schnell belagert und es gab einige Begehungen. In der Route „katapult" 9 (7c) ist der Name Programm weshalb ich im Onsightversuch in Griffweite des Bühlerhakens danebengriff und die ganze Wand hinunterflog. Also konnte ich die ganze Route nochmals geniessen und punkten. Auch heute hiess es ab in die Held-Brauerei. Mit dem Tagesmenu erhofften wir uns die müden Armen zu versorgen. Eine Schweinsschulter, Bratkartoffeln, Kraut, Bier und Käsekuchen sollten dafür reichen. Der Abend wurde wegen den wenigen Fussballfans unter den Kletterern noch länger. Das glücklichere Ende für die Engländer sorgte im DMM Camp für Feststimmung und musste gefeiert werden.

Tag IV
Der letzte Tag dieses Kurzevents war schon angebrochen. Bis anhin haben wir uns kaum geschont und die generelle Müdigkeit war spürbar. Etwas kitzelte dann aber doch in meinen Armen. Es gab da noch ein „unfinished business". Sollte ich es probieren? Trotz drei langen Klettertagen? Vor dem Mittag könnte es eventuell genügend kühl sein. Mit Eric fand ich dann einen motivierten Partner für dieses Unterfangen. Oli sagte geh und „smashing it". Während die restliche Crew noch den Kaffee genoss, reisten wir für eine kurze Session in die Bärenschlucht. Im ersten Versuch klappte das Spannungsproblem beim Einstieg und ich konnte die Route „skywalk" 10- (8a+) klettern. Yeah! Pünktlich zur Mittagspause erreichten nun Ben, Roy, Tabea, Oli und Albert den Felsen. Die folgende Interview-Session liess den Puls von Tabea und mir dann höher schlagen als die schwersten Routen. Als die Filmerei beendet war irrten wir wieder mal durch den Frankenjura um Team Österreich aufzusuchen und sich zu verabschieden. Glücklich und um einige schöne Erlebnisse reicher verliessen wir das Camp um auf einer langen Reise wieder in die Schweiz zurückzukehren.

andy in "skywalk"