Mittwoch, 13. August 2014

Way to Norway Part I

Anfang Juli. Es scheint ein stabiles Tiefdruckgebiet über der Schweiz zu liegen. Die Motivation wird primär durch den nahenden Trip hoch gehalten als durch brauchbare Bedingungen am Fels. Also stehen die letzten Wochen davor ganz im Zeichen der spezifischen Vorbereitung.

Woche 1:
Mit dem Beginn der Schulferien ist die Arbeit im Klassenzimmer abgeschlossen und ich kann mich nun stärker auf das Klettern fokussieren. Die aufkommende Euphorie kann auch der starke Regen nicht bremsen. Nach drei Tagen am Voralpsee und einem Tag in den Gastlosen stehen im Routenbuch 2x8b+, 1x 8b, 1x8a+ sowie 1x8a.

Woche 2:
Der Dauerregen zwingt zum Hallentraining. Also zurück zum Campusboard, Dachbouldern und Intervall-Routenspulen. An der Outdoor-Messe habe ich dann Gelegenheit Kontakte zu pflegen und den neusten Schrei zu betrachten.

Woche 3:
Vom Pullover-Wetter in die Hitze. Es muss in die Gastlosen geflüchtet werden. Zwei Tage technikorientiertes Ausdauertraining. Bei den hohen Temperaturen reichen 2x8a+. An einem dritten Tag ist es mir dann definitiv zu warm. Also bohre ich mir eine futuristische Linie am Oberberg ein. Was für die Zukunft! Auch in dieser Woche gibt es einen sintflutartigen Regentag. Klimmzüge im russischen Stil liegen aber drin.

Woche 4:
Nach einem Tag mit qualitativem Indoorbouldern reise ich ein erstes Mal ins Rawyl. Im Trainingsplan kann wieder ein A-Tag gesetzt werden. Allez man! Der Formcheck gelingt beim Durchstieg von „stop sika“ im zweiten Versuch, yeahhh. Trotz meiner Vorbereitung kann ich nicht ehrlich hinter der Zahl stehen und muss diese auf 8b+ abwerten. Pardon! Beim Flash Durchstieg einer 8a+ daneben muss ich dann ordentlich kämpfen. Wegen Nebel und Regen gibt es dann ein Trainingstag im Gebiet Mordor. Einige nasse Griffe stoppten erfolgreiche Versuche in einer boulderlastigen 8b. Grauslig bleibt es. Einfach trainingshalber im Oberland die schwersten Züge probieren. Ein Tag in „du weißt schon wo“ und ein Tag im triefend nassen Gimmelwald.

Bonjour les vaches...


Woche 5:
Zurück zum Hallentraining. Ein Tag im Rawyl um den Kopf zu lüften und ein mögliches Herbstprojekt zu versuchen. Die Route ist wirklich die Reise wert. Welche könnte es denn sein???

Woche 6:
Dem Wetter wird getrotzt. Möglichst schwere Züge finden sich in Gimmelwald. Zudem müssen dort die Stellen im Jahresprojekt eingeschliffen werden. Ein Tag reise ich nach Engelberg um bei guter Stimmung Abwechslung zu erhalten. Bei drückendem Wetter und mit nassen Griffen scheitere ich nur knapp an der Einzelstelle der Route „schwarzes Glas“. Am Ende der Woche sind die Fingerkuppen rosarot und die Arme müde.

Wohin…?

…nach Gimmel, was denn sonst!


Woche7:
Beim Arbeiten kann ich mich ablenken und versuchen von der spezifischen Belastung zu erholen. Dann steht die Reise nach Norwegen an. Mit jedem Tag steigt die Vorfreude.


Was wird mich erwarten? 

Werde ich rechtzeitig in Form sein, sehe ich Elche... und ist die Grotte wirklich so gross?