Soyhières ist um ein Projekt ärmer…
Der suchende Blick nach Neuland war es wohl, denn Reto zum
einbohren dieser Linie bewegte. Leider habe er sich aber nie daran versucht.
Deshalb kam es, dass ein studentischer Nichtsnutz wie ich dieses Projekt in
Angriff nahm. Zwei Tage lang putzte ich den sandigen Fels und markierte potentielle
Haltemöglichkeiten. Der folgende Wintereinbruch und das Hallentraining lenkten
mich aber schon bald wieder ab.
Zwei Monate später...
Nach dem ersten Tag in der Route war für mich klar, dass die
Züge möglich sind. Die Belastung war jedoch hoch. Brennende Muskeln waren das
Resultat. An einem weiteren sehr kühlen Tag fand ich alle Lösungen für die
Einzelpassagen. Doch es gelang mir maximal zwei bis drei Züge
aneinanderzureihen.
Drei Monate später haben wir Sommer, doch die kühlen
regnerischen Tage verzögerten Die Badesaison ungemein. Deshalb kam es, dass ich
im Juli einige Tage in Soyhières verbracht habe. Immer höher kletterte ich in
dieser route.
Am heutigen Tag passte dann alles und ich konnte dieses
Kraftausdauerproblem erfolgreich lösen. Meine bis anhin schwierigste Erstbegehung.
Der Liegefaktor strebt bei mir für diese Route gegen einen
hohen Wert. Obwohl die benachbarte „jusq’au bout du monde“ stilmässig abweicht,
scheint sie mir ähnlich schwierig (geklettert habe ich sie jedoch nicht!). Die
8b+ Routen werden dann wohl einiges gutmütiger sein. Deshalb werfe ich mal das
8c in die Runde. A confirmer...
Kurzbeschrieb:
Eine erste Boulderpassage mit einem perfekten Einfingerloch
führt an ein gutes Volumen. Wegen der Steilheit ist jedoch ein ausruhen nicht
wirklich möglich. Die nächste Passage wird mit brachialen Schulterzügen
überwunden. Über athletische Züge wir dann ein riesiger Blumenkohlgriff
erreicht. Ein kurzes durchatmen vor der abschliessenden Traverse ist möglich.
Dabei ist die Rumpfmuskulatur unter Dauerspannung. Der Weg zum Stand von
„jusq’au bout du monde“ ist bitter und diesen einzuhängen gehört zur
Schwierigkeit.
Warum „so-ya-hé“? Klar war für mich, dass in diesem Gebiet
keine Deutschen und keineswegs englische Namen in Frage kommen. Soya ist ein
Übername für Soyhières. Der Nährwert der Route entspricht etwa einer Packung
Sojaflocken. Und in den letzten Ferien inspirierte mich die geniale
„san-ku-kai“. Also einfach „so-ya-hé“. Wieso nicht?
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