Montag, 6. August 2012

So-ya-hé


Soyhières ist um ein Projekt ärmer…

Der suchende Blick nach Neuland war es wohl, denn Reto zum einbohren dieser Linie bewegte. Leider habe er sich aber nie daran versucht. Deshalb kam es, dass ein studentischer Nichtsnutz wie ich dieses Projekt in Angriff nahm. Zwei Tage lang putzte ich den sandigen Fels und markierte potentielle Haltemöglichkeiten. Der folgende Wintereinbruch und das Hallentraining lenkten mich aber schon bald wieder ab.

Zwei Monate später...

Nach dem ersten Tag in der Route war für mich klar, dass die Züge möglich sind. Die Belastung war jedoch hoch. Brennende Muskeln waren das Resultat. An einem weiteren sehr kühlen Tag fand ich alle Lösungen für die Einzelpassagen. Doch es gelang mir maximal zwei bis drei Züge aneinanderzureihen.

Drei Monate später haben wir Sommer, doch die kühlen regnerischen Tage verzögerten Die Badesaison ungemein. Deshalb kam es, dass ich im Juli einige Tage in Soyhières verbracht habe. Immer höher kletterte ich in dieser route.

Am heutigen Tag passte dann alles und ich konnte dieses Kraftausdauerproblem erfolgreich lösen. Meine bis anhin schwierigste Erstbegehung.

Der Liegefaktor strebt bei mir für diese Route gegen einen hohen Wert. Obwohl die benachbarte „jusq’au bout du monde“ stilmässig abweicht, scheint sie mir ähnlich schwierig (geklettert habe ich sie jedoch nicht!). Die 8b+ Routen werden dann wohl einiges gutmütiger sein. Deshalb werfe ich mal das 8c in die Runde. A confirmer...

Kurzbeschrieb:

Eine erste Boulderpassage mit einem perfekten Einfingerloch führt an ein gutes Volumen. Wegen der Steilheit ist jedoch ein ausruhen nicht wirklich möglich. Die nächste Passage wird mit brachialen Schulterzügen überwunden. Über athletische Züge wir dann ein riesiger Blumenkohlgriff erreicht. Ein kurzes durchatmen vor der abschliessenden Traverse ist möglich. Dabei ist die Rumpfmuskulatur unter Dauerspannung. Der Weg zum Stand von „jusq’au bout du monde“ ist bitter und diesen einzuhängen gehört zur Schwierigkeit.

Warum „so-ya-hé“? Klar war für mich, dass in diesem Gebiet keine Deutschen und keineswegs englische Namen in Frage kommen. Soya ist ein Übername für Soyhières. Der Nährwert der Route entspricht etwa einer Packung Sojaflocken. Und in den letzten Ferien inspirierte mich die geniale „san-ku-kai“. Also einfach „so-ya-hé“. Wieso nicht?

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