Die Gastlosen scheinen gastfreundlich… |
Ein Blick zurück:
Es ist März, die Temperaturen liegen tief und
die kräftige Bise lässt den gefühlten Wert sinken. Ein weiterer Tag in St. Loup
mit schmerzenden Zehen und Finger aber einigen trockenen Routen. Auf der
Rückfahrt werden mögliche Sommerprojekte angedacht, Ideen gesucht und in die
Ferne geschweift. Es entsteht ein ungewöhnlicher Plan zweier Mannen...
...ein Meister der puren Kraft und harten
Züge, gross und stark...
...ein fanatischer Felsspezialist ohne Angst
vor langwierigen Vorhaben, klein und hartnäckig...
man sage yeah...
yeah sage man...
yeah man!
Ende Juni:
Erster Versuch mit den „Ja Mannen“. Kevin und
Ich starten zur Premiere im alpinen Sportklettern. Das Wetter ist sehr stabil
und die Temperaturen sehr hoch. Kurz nach acht Uhr stehen wir bereits unter der
imposanten grossen Pfadfluh.
In Wechselführung gelingen mir die ersten vier
Längen ohne Sturz. Kevin fällt erst in der vierten Länge im Nachstieg. Ein
guter Start!
Nach 7a+, 7c, 7b+ und 7c atmen wir kurz durch
und starten bald in die deutlich flachere und extrem reibungslose Wand. Die
technisch anspruchsvolle fünfte Länge steigt Kevin vor. Tritte existieren
leider nicht und die Wand hat null Reibung. Die abschliessende Traverse an
seichten Mulden ohne Tritte bringt dann auch den Boulderspezialisten zum
schwitzen. Doch er erreicht solide den nächsten Standplatz. Selbst im Nachstieg
ist das Vertrauen für die Tritte nicht höher und einige Passagen stellen mich
noch vor Rätsel. Die Bewertung von 8a+ ist sehr solide für diese Länge und der
Stil ungemütlich.
Nun kommt die sechste Länge welche ich zuerst
versuche. Die Rissspur ist mühselig zu klettern und führt direkt in eine
plattige Boulderstelle. Plötzlich fühle ich mich tritttechnisch wie ein
Anfänger und den dynamischen Zug kann ich gar nicht erst auslösen. Dabei hilft
es nicht dass die Sonne bereits in die Wand scheint. Somit kämpfe ich mich mit
allen Mitteln hoch und freue mich nach dieser Länge auf den ersten richtigen
Standplatz. Die Passagen sind richtig schwer und nach dem ersten Eindruck ist
auch diese Bewertung von 8a knüppelhart angelegt. Kevin steigt bald nach und
wir treffen uns am Standplatz. Endlich müssen wir für einen Moment nicht mehr
in den Gurten sitzen und können durchatmen. Da die Sonne bereits kräftig in die
Wand scheint ist es an der Zeit für den Abstieg.
Es bleiben noch drei Längen. Zwei davon schwer
aber wieder deutlich steiler. Um fünf Uhr, neun Stunden später, stehen wir dann
wieder am Wandfuss.
Warm wird es werden...
viel Schweiss wird fliessen...
immer wieder giessen...
nochmals giessen...
erst dann...
wird es spriessen!
Alles dabei? |
Ein erstes Erkunden mit Röbi... |
…endet bei L5 wegen den Wetterboten. |
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