Mittwoch, 1. Juli 2015

Ja Mann!

Die Gastlosen scheinen gastfreundlich…

Ein Blick zurück:

Es ist März, die Temperaturen liegen tief und die kräftige Bise lässt den gefühlten Wert sinken. Ein weiterer Tag in St. Loup mit schmerzenden Zehen und Finger aber einigen trockenen Routen. Auf der Rückfahrt werden mögliche Sommerprojekte angedacht, Ideen gesucht und in die Ferne geschweift. Es entsteht ein ungewöhnlicher Plan zweier Mannen...

...ein Meister der puren Kraft und harten Züge, gross und stark...
...ein fanatischer Felsspezialist ohne Angst vor langwierigen Vorhaben, klein und hartnäckig...

man sage yeah...
yeah sage man...

yeah man!

Ende Juni:

Erster Versuch mit den „Ja Mannen“. Kevin und Ich starten zur Premiere im alpinen Sportklettern. Das Wetter ist sehr stabil und die Temperaturen sehr hoch. Kurz nach acht Uhr stehen wir bereits unter der imposanten grossen Pfadfluh.

In Wechselführung gelingen mir die ersten vier Längen ohne Sturz. Kevin fällt erst in der vierten Länge im Nachstieg. Ein guter Start!

Nach 7a+, 7c, 7b+ und 7c atmen wir kurz durch und starten bald in die deutlich flachere und extrem reibungslose Wand. Die technisch anspruchsvolle fünfte Länge steigt Kevin vor. Tritte existieren leider nicht und die Wand hat null Reibung. Die abschliessende Traverse an seichten Mulden ohne Tritte bringt dann auch den Boulderspezialisten zum schwitzen. Doch er erreicht solide den nächsten Standplatz. Selbst im Nachstieg ist das Vertrauen für die Tritte nicht höher und einige Passagen stellen mich noch vor Rätsel. Die Bewertung von 8a+ ist sehr solide für diese Länge und der Stil ungemütlich.
Nun kommt die sechste Länge welche ich zuerst versuche. Die Rissspur ist mühselig zu klettern und führt direkt in eine plattige Boulderstelle. Plötzlich fühle ich mich tritttechnisch wie ein Anfänger und den dynamischen Zug kann ich gar nicht erst auslösen. Dabei hilft es nicht dass die Sonne bereits in die Wand scheint. Somit kämpfe ich mich mit allen Mitteln hoch und freue mich nach dieser Länge auf den ersten richtigen Standplatz. Die Passagen sind richtig schwer und nach dem ersten Eindruck ist auch diese Bewertung von 8a knüppelhart angelegt. Kevin steigt bald nach und wir treffen uns am Standplatz. Endlich müssen wir für einen Moment nicht mehr in den Gurten sitzen und können durchatmen. Da die Sonne bereits kräftig in die Wand scheint ist es an der Zeit für den Abstieg.
Es bleiben noch drei Längen. Zwei davon schwer aber wieder deutlich steiler. Um fünf Uhr, neun Stunden später, stehen wir dann wieder am Wandfuss.


 
Biwakplatz nach Länge 6...

Warm wird es werden...
viel Schweiss wird fliessen...
immer wieder giessen...
nochmals giessen...
erst dann...

wird es spriessen!

Alles dabei?

Ein erstes Erkunden mit Röbi...

…endet bei L5 wegen den Wetterboten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen