Sieben Klettertage zu Beginn des Februars und keine
erwähnenswerten Klettererfolge stellten die Frustrationstoleranz auf die Probe.
Als Resultat quälte ich mich danach drei Tag mit grippeähnlichen Symptomen
durch den Alltag. Eine ganze Woche verging ohne auch nur einen einzigen Griff
zu berühren. Die Motivation lag tief.
Doch was war geschehen?
Aldebaran, Adorno, Herbart oder Merton? Mitte Januar endet
die Fragerei. Um einige Stresshormone leichter folgte ein Stosstraining mit nur
lohnenden Pausen. Nach einer Woche war die Müdigkeit spürbar und beim Bouldern
am Fels wir erneut Energie getankt. Wie beim Saisonabschluss im Lindentäli. Bei
der kurzzeitigen Euphorie der persönlichen Widerentdeckung reichen zwei Tage um
die Züge von „l’enigme“ aneinanderzureihen. Ein paar Tage zuvor reichte es bei
der Angewöhnung im Tessin zum Durchstieg von „cervel art trav“. Von
ausreichender Kompensation nach der Trainingsbelastung konnte an diesen Tagen
kaum die Rede gewesen sein.
Da die Wetterlage jedoch alles andere als stabil zu scheinen
schien zog es mich danach in die Ferne. Zusammen mit Obed ging es nach Spanien.
Mit seinem Vorschlag Margalef zu besuchen war ich natürlich sofort
einverstanden.
Los ging es!
Voller Motivation nutzten Obed und Ich den ersten Klettertag
wie auch die folgenden aus. Jeweils von zehn Uhr Morgens bis Abends. Das ganze
bei doch eher sportlichen Bedingungen im Schatten. Manchmal war sogar ein
intensives Kreislaufwarmup notwendig um einigermassen warm einzusteigen.
Schnell war aber eine Tatsache vergessen... Solche umfangreiche und längere
Belastungen habe ich zum letzten Mal im Herbst gehabt. Der Wechsel von 4-Zug
HIT auf 4 Mal 40min. über 40m bräuchte eigentlich eine gezielte Adaption. Doch
wie schnell war das vergessen als ich unter den eindrücklichen Überhängen stand.
Wie naiv war ich?
Zu Beginn konnte ich noch von der erworbenen Maximalkraft
profitieren und versuchte schwierige Züge aneinanderzureihen. Die Versuche im
Kraftausdauerbereich am vierten Klettertag waren jedoch zu viel. Bei garstigen
Bedingungen mit extremen Windböen, knapp 10 Grad und null Sonne kämpfte ich und
viel nur ganz knapp vor dem Stand in „batuka“. Noch in der Route kühlte ich vom
Wind zunehmend wieder aus. Naiv wie ich war natürlich ganze drei Mal...
Am selben Tag fühlte ich mich noch frisch und war erfreut ab
den guten Versuchen.
Danach war aber fertig lustig. Ein weiterer Tag mit
frieren und Ausbouldern und ich fühlte mich zerstört. Am Ende fühlte ich die
Ermüdung sogar im unteren siebten Grad. Eigentlich sollte ich dabei kaum
Anstrengung empfinden.
Eigentlich sollte…
Eigentlich sollte…
Eigentlich muss
ich…
Eigentlich will ich...
Will ich müssen?
Muss ich wollen?
Plötzlich wollte ich gar nicht mehr!
Fühle mich leer...
Seither Suche ich wieder, versuche den Eifer zu zügeln,
Erwartungen zu vergessen und ganz unten zu beginnen. Ganz unten!
Vielleicht werde ich im schönen Jura gesichtet beim
Klettern. Die nun herrlich sonnigen Märztage sind wertvoll …
gemütliches wohnen... |
chef de la cuisine... |
perfekte Regeneration am Abend... |
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